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EXPO2000 - Hannover
Die Weltausstellung vom 1. Juni bis 31. Oktober 2000
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Presseberichte

HAZ, 25.08.01

Abriss noch mal vertagt

Kräne und Bagger werden in der kommenden Woche noch nicht anrücken: Der Eigentümer des niederländischen Pavillons hat seine Drohung, Montag einen Abrissantrag zu stellen, noch einmal vertagt. Er wolle jetzt bis zum 31. August mit der endgültigen Entscheidung warten, berichtet Wolfgang Schatz von der mit der Vermarktung des Geländes beauftragten Expo Grund GmbH.
Zwar sei in der entscheidenden Frage, ob die niederländische Regierung dem Kaufinteressenten für den Pavillon eine Unterstützung durch Bürgschaften gewähre, gestern immer noch keine Entscheidung gefallen. Es habe sich aber eine "neue Wendung" ergeben, die den Eigentümer bewogen habe, vorerst umzudenken und von seinem ersten Ultimatum abzuweichen, sagt Schatz. Nach seinen Angaben ist am Freitag in den Niederlanden auf Ministerebene weiter über die finanziellen Forderungen der niederländisch-hannoverschen Firmengruppe verhandelt worden, die in dem Pavillon ein Zentrum für regenerative Energien einrichten will.
Die Abrissdrohung des Eigentümers habe wohl außerdem bewirkt, dass gestern ein zweiter Kaufinteressent mit einem anderen Nutzungskonzept noch einmal "ernsthaftes Interesse" bekundet habe. "Vielleicht bewegt sich da ja wieder was", meint Schatz. Bisher sei dieser potenzielle Investor aus Gütersloh, der sich eine Art Fitness- und Erholungszentrum in dem Pavillon vorstellt, vor den Kosten von 14 bis 18 Millionen Mark für Gebäudeumbau und Grundstück zurückgeschreckt. Die hohen Kosten sind auch der Grund für das zähe Handeln um Bürgschaften für den bisher favorisierten Interessenten.

ste
25.08.2001


HAZ, 24.08.01

Niederländischem Pavillon droht der Abriss

Dem niederländischen Pavillon droht der Abriss: Der Eigentümer hat gedroht, am Montag mit dem Abbruch des Gebäudes zu beginnen, wenn die Verhandlungen mit der niederländischen Regierung über Bürgschaften zugunsten des Kaufinteressenten bis dahin nicht zu einem positiven Ergebnis gekommen sind. Das hat gestern Wolfgang Schatz von der Expo Grund GmbH erklärt. Beim Jemen-Pavillon geht es indes voran: Ebenfalls gestern hat die Expo Grund im Beisein des Ersten Sekretärs der jemenitischen Botschaft den Beginn der Ausschreibung für das Gebäude verkündet. Die Verantwortlichen im Jemen hatten sich zuvor von dem von vielen Käufern als überhöht empfundenen Preis von 1,6 Millionen Mark verabschiedet.

Im niederländischen Pavillon möchte eine Firmengruppe aus Holland und Hannover ein Zentrum für regenerative Energien errichten. Gespräche mit dem Bauminister der Niederlande über eine finanzielle Unterstützung für die Investoren hätten allerdings gestern keine konkreten Ergebnisse gebracht, sagte Schatz. Er hoffe, dass sich heute noch ein neuer Stand ergebe.

Bei der öffentlichen Ausschreibung für den Jemen-Pavillon wird auf ein Mindestgebot verzichtet. "Einen Preis für ein mit so viel Emotionen behaftetes Gebäude festzulegen ist kaum möglich", begründete Schatz diese Entscheidung, von der sich die Jemeniten hätten überzeugen lassen. Theoretisch wäre es nun möglich, den Pavillon zum Preis von einer Mark zu erwerben, sagte Schatz. Weil es jedoch mittlerweile drei ernsthafte Interessenten gebe, sei ein Verkauf des Gebäudes zum Schleuderpreis ausgeschlossen. Schon seit einiger Zeit sind die hannoversche TV-Produktionsfirma "Brunch", die in dem Pavillon eine arabische Sitcom drehen möchte, sowie ein Hotelier im Gespräch. Jetzt ist ein Interessent hinzugekommen, der den Pavillon zum Wellness- Zentrum machen möchte. Sämtliche Nutzungen, das unterstreicht die Expo Grund, müssen dem Charakter des Gebäudes gerecht werden. Er könne sich alle bisher vorgeschlagenen Projekte gut im Jemen-Pavillon vorstellen, meinte Abdul Rahman Ba Habilb, Erster Sekretär der jemenitischen Botschaft.

Wer nach Ablauf der Ausschreibungsfrist am 24. September den Zuschlag bekommt, muss neben dem Gebäude auch das mit rund 540 000 Mark veranschlagte Grundstück kaufen. Zudem muss noch einiges in den baulichen Unterhalt investiert werden. Damit bis zum Verkauf keine größeren Schäden entstehen, werde der Pavillon von dem neu engagierten Wachdienst für das Ostgelände "besonders scharf" beobachtet, kündigte Expo- Grund-Geschäftsführer Frank Köllner an.
ste


Neue Presse, 22.08.01

Jemens Pavillon zum Verkauf

Ein Prunkstück der Expo steht zum Verkauf: Einen Monat lang können Gebote für den Pavillon Jemens abgegeben werden.

Das Schild hing am Donnerstag nicht vor dem jemenitischen Pavillon. "Bitte nicht zutreten" hatte darauf gestanden. Donnerstag aber war Besuch erwünscht. In dem Gebäude mit seinen Ornamenten und Minaretten wurde die öffentliche Ausschreibung eröffnet.

Bis zum 24. September können potenzielle Käufer ihre Angebote unterbreiten. Dann entscheidet die Vermarktungsgesellschaft Expo Grund, wer den Zuschlag erhält. "Ich habe den Jemeniten in zweimonatigen Gesprächen vermittelt, dass ihre Preisvorstellungen illusorisch sind", sagt Expo-Grund-Justiziar Wolfgang Schatz. Die Araber hatten 1,6 Millionen Mark gefordert.

Jetzt zählen Höchstgebot und Konzept: "Wir wollen hier nicht jede Dienstleistung haben", sagt Schatz. Hinzu kommt der (subventionierte) Grundstückspreis von 500.000 Mark: Nachnutzer von Pavillons zahlen statt 330 nur 270 Mark pro Quadratmeter.

Interessenten gibt es bereits. Die Fernseh-Produktionsfirma Brunch TV möchte in dem Pavillon arabische Sit-Coms drehen, ein Immobilienhändler ein Hotel errichten. Schatz hält den Bau für solide - trotz Vandalismus (NP berichtete) und bröckelnder Lehm-Verputzung. "Die Statik stimmt" - man könne problemlos den Innenhof überdachen.

Wenn der Bau nicht ausgeschrieben worden wäre, hätte sich heute ein Verein gegründet mit dem Ziel, ihn zu erhalten. Er wäre hervorgegangen aus einer Interessen-Gemeinschaft, die bereits die jemenitischen Musiker aus den arabischen Nächten zum Expo-Revival nach Hannover zurückgeholt hat. Sprecherin Ruth Franken: "Wir wollten einfach nicht, dass der Bau abgerissen wird." Dem Investor möchten sie nun ihre Hilfe bei arabischen Kulturveranstaltungen anbieten.

HANNOVER, VON STEFAN GOHLISCH

22.08.2001 20:21


HAZ, 22.08.01

Im Peppermintpavillon spielt die Musik

Angekommen: Mousse T., Jens Krause und Errol Rennalls arbeiten jetzt auf dem Expo-Gelände.
Einen schönen neuen Namen haben sich die Herren von der Expo Grund für den ehemaligen belgischen Pavillon ausgedacht: "Peppermint Pavillon" steht in minzgrünen Buchstaben auf dem großen Schild, das sie gestern zur Begrüßung an die neuen Eigentümer von der Plattenfirma Peppermint Jam Records überreichten. Geschäftsführer Wolfgang Sick und seine Partner Mousse T., Errol Rennalls und Jens Krause nahmen das Geschenk dankend entgegen. Ob "Peppermint Pavillon" jetzt der offizielle Name des Gebäudes sein wird, blieb gestern allerdings offen. Doch der Umzug des Peppermint Parks vom Weidendamm aufs ehemalige Expo-Ostgelände hat ja auch gerade erst begonnen.
Bisher sind nur die Büros schon vollständig übergesiedelt. Das erste Tonstudio folgt innerhalb der nächsten 14 Tage. "Das muss auch schnell gehen", sagt Sick. Denn Ende September steht schon die erste große Produktion am neuen Standort an: Die Lokalmatadore von Fury in the Slaughterhouse nehmen bei Jens Krause ihr neues Album auf. Auch die anderen Namen auf der Liste der Peppermint-Kunden können sich sehen lassen. Tom Jones, für den Mousse T. den Hit "Sex Bomb" landete, ist wieder dabei, außerdem haben sich die Toningenieure von Prince angekündigt, "und irgendwas machen wir auch mit Simply Red", kündigt Mousse T. an. Doch es geht nicht nur um die Stars. "Lokale Talente" wolle man entdecken und fördern, betont Sick. In diesem Sinne sei auch die geplante Kooperation mit der Musikhochschule zu verstehen.
Vier Millionen Mark investieren die Geschäftspartner in den Umbau des Pavillons zum modernen Studiokomplex. Für diese Summe entstehen vier Produktionsstudios, ein Multifunktionsraum, fünf Kompositionsräume und eine große Halle für Ausstellungen, Konzerte oder Firmenpräsentationen. Und im Dachgeschoss wird in guter alter Expo-Tradition wieder ein Restaurant eingerichtet. Die Eröffnungsfeier ist für November vorgesehen - mal schauen, ob dann das Schild "Peppermint Pavillon" über der Tür hängt.
ste
22.08.2001 20:21


HAZ, 18.05.01

Reise in geheimer Mission

"Ich will den tollen Pavillon für Hannover erwerben, um dort ein Expo-Museum sowie einen Ort zur interkulturellen Begegnung zu schaffen", sagt Clemens Stroetmann, CDU-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters. Der 55-Jährige sitzt für den von ihm gegründeten Verein "Rex" am Verhandlungstisch, dessen Zweck die "Pflege und Entwicklung des Expo-Erbes" ist. Die 50 000 Mark gabŐs als zinslosen Kredit von der Kreissparkasse. Damit sein kühner Plan nicht im Vorfeld zerredet werde, fahre er in geheimer Mission nach Budapest, erklärt Stroetmann.
Als Favorit für den Zuschlag gilt jedoch der hannoversche Bauunternehmer Heinz-Bernd Kurth. Kurth will nach Angaben der Expo-Grund GmbH mehr als 100 000 Mark ausgeben und den Pavillon kommerziell nutzen. Der dritte Bewerber, die Gemeinde Malchow in Mecklenburg-Vorpommern, hat mit 210 000 Mark zwar am meisten geboten. Weil die Malchower den Pavillon jedoch in ihre Heimat holen wollen und die Finanzierung von Ab- und Aufbau unsicher sei, werden den Ostdeutschen keine großen Erfolgsaussichten eingeräumt.
Über die Folgekosten macht sich auch Stroetmann Sorgen, schließlich muss auch noch das Grundstück gekauft und der Pavillon umgebaut werden: "Da wir keine kommerziellen Ziele verfolgen, halte ich günstige Konditionen, etwa Erbbaurecht oder Pacht, für angebracht." Die Stadt solle dafür ihren Einfluss in der Expo-Grund-GmbH geltend machen.
Sehr skeptisch urteilt Expo-Grund-Geschäftsführer Frank Köllner über die Stroetmann-Initiative. Die Baufirma Kurth habe das eindeutig solideste Angebot vorgelegt. Dies habe man den Ungarn auch schriftlich mitgeteilt. Etwas giftig reagiert Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) auf den Plan seines Herausforderers: "Der Mann ist nicht ernst zu nehmen." Wer die Stadt als Bündnispartner haben wolle, sollte vorher Gespräche führen.
Wenn "Rex" heute wider Erwarten Pavillonbesitzer wird, "können wir uns die Zusammenarbeit mit denen vorstellen", meint unterdessen Peter Steffen vom Verein "Exposeeum". Steffen und Mitstreiter wollen, wie berichtet, ebenfalls ein Expo-Museum aufbauen, und zwar in dem Mehrzweckbau nahe dem Walfisch am früheren Expo-Südeingang: "Der ungarische Pavillon ist natürlich viel schöner", sagt Steffen.
bk, Hannover, 17.05.2001 18:59 Uhr


Neue Presse, 17.05.01

Asien im Polen-Pavillon

Im ehemaligen Polnischen Pavillon entsteht ein asiatisches Handelszentrum. Gezeigt werden u.a. die Expo-Bauten von Laos, Kambodscha, Thailand und Vietnam.

Paris war im Gespräch. Berlin auch. Die Verantwortlichen der asiatischen Staatengemeinschaft Asean wollten in einer Metropole ihr erstes europäisches Kultur- und Handelszentrum errichten.

Dann kam die Expo, und die Verantwortlichen von Asean dachten um. Jetzt wird das Zentrum - unter dem Namen "9 Drachen Park" und voraussichtlich am 21. Juni - im ehemaligen Polnischen Pavillon auf dem Expo-Gelände eröffnet. "Die Idee entstand bei diesem unendlichen Fest, das wir im vergangenen Jahr erlebt haben", sagt die Projektleiterin Pham Thi Nha Anh (48).

Damals wurde auch die Trägergesellschaft Red River gegründet. Sie setzt sich zusammen aus europäischen Unternehmern und Vertretern der Asean-Staaten: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar (ehemals Burma), den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.

"Hier soll eine Ecke entstehen, in der sich Asiaten wohl fühlen und Europäer unsere Kultur kennen lernen", sagt Pham: "Ohne Plastik und Gips wie in Asia-Restaurants."

Zu dem Zweck hat sich Red River die handgeschnitzten Holzbauten aus Laos, Kambodscha, Thailand und Vietnam gesichert und mühselig im Polnischen Pavillon erneut aufgebaut.

In ihnen wird es mal drei Restaurants geben, ein buddhistischer Tempel soll entstehen, an einem künstlichen Teich sollen die Besucher sogar angeln dürfen.

Unternehmen aus den Heimatländern sind gehalten, sich über Kultur darzustellen: Es soll Musik und Tanz geben, wie zu den Expo-Nationentagen, vietnamesisches Wasser-Puppentheater (in einem zweiten Teich) wird zum festen Programm gehören.

Noch aber ist viel zu tun: Im ersten Stock des Kambodschanischen Pavillons liegt noch die Schlafmatte eines Bauarbeiters. Die Expo-Pflanzen, die Hannovers Winter überstanden haben, stehen in einem Betonbecken. Vor der Tür liegen auf Paletten Schindeln, mit denen zwei Häuser gedeckt werden sollen. Die 60 und 100 Jahre alten Bauten sind noch nicht aus Vietnam angekommen.

An den Tagen der offenen Tür am 1. und 2. Juni wird vor dem "9 Drachen Park" das mongolische Zelt aus der Asien-Halle aufgebaut. Es wird Essen wie damals geben, die Holzhäuser können besichtigt werden - ein Vorgeschmack auf später: "Wir wollen", so Pham, "weiterführen, was auf der Expo begonnen wurde."
VON STEFAN GOHLISCH, HANNOVER


Neue Presse, 17.05.01

Dem Wüstenfort droht die Abrissbirne

Die Zukunft für das Wüstenfort der Araber auf dem Expo-Ostgelände sieht düster aus. Seine Schonfrist als "Beweisstück" in einem Rechtsstreit ist am Mittwoch abgelaufen, und ernst zu nehmende Interessenten sind kaum in Sicht.

Wenn sich bis zum 1. Juni kein Käufer findet, fällt das Wüstenfort der Abrissbirne zum Opfer.

Bisher durfte der beliebte Pavillon nicht abgerissen werden, weil er in einem Rechtsstreit zwischen der arabischen Firma Gulf Precast und dem Unternehmen Schuppert-Bau als Beweis diente. Wie berichtet, hatte die Gulf Precast wegen angeblicher Baumängel von drei Millionen Mark 1,3 Millionen Mark einbehalten. Jetzt haben sich die Parteien außergerichtlich geeinigt.

Über die Höhe des Vergleichs wollte sich Anwältin Birgit Paetow-Thöne (40), die Schuppert-Bau vertritt, nicht äußern. "Nur so viel, meine Mandantin hätte sich mehr vorstellen können, wollte aber endlich Frieden haben."

Auch wenn die Schonfrist als Beweisstück für das Wüstenfort abgelaufen ist, wird die Abrissbirne nicht sofort zum Einsatz kommen. "Alle Pavillons, die jetzt noch stehen, haben eine Abriss-Bürgschaft unterschrieben und damit eine Frist bis zum 1. Juni", sagt Wolfgang Schatz (46), Justiziar der Expo Grund GmbH.

Gute Aussichten hat der arabische Pavillon trotzdem nicht. "Ihn zu erhalten, ist sehr teuer. Die meisten Interessenten unterschätzen das", sagt Schatz. Allein der Kaufpreis für das Grundstück beläuft sich bei einem Quadratmeterpreis von 270 bis 290 Mark für das Wüstenfort auf fast zweieinhalb Millionen Mark. Dazu kommen die Kosten für Pavillon und Umbau.
VON JULIA BRUNE, HANNOVER


Neue Presse, 16.05.01

Stadt-Marketing mischt beim Revival mit

Busso von Alvensleben (44) hats schon wieder drauf. Seine Hannover-Marketing-Gesellschaft (Slogan: "Hannover hats drauf") ist Mit-Financier für den Auftritt von Batimbo auf der Plaza Latina beim Expo-Revival.

Man habe sich "zu einer Beteiligung entschieden, da es ganz klar zu unseren Zielen passt", sagt von Alvensleben. Die 15 Perkussionisten und fünf Tänzer aus Burundi hatten an den ersten vier Tagen der Expo und am Tag des Trommelns die Besucher mit ihrer überbordenden Lebensfreude und Musikalität in den Bann gezogen. Das soll nun auch auf die Stadtvermarkter und Hannover abfärben.

Es gibt Überlegungen, die Gruppe in eine neue Werbekampagne für die Stadt einzubinden. "Die freuen sich, wenn sie in Europa auftreten dürfen. Darum machen sie das gerne", sagt Rainhard Kaul (44), Manager der Musiker.

Der Arzt aus Melchiorsgrund (Oberhessen) lernte sie kennen, als er Medikamente und Lebensmittel in das von Bürgerkrieg und Dürre geplagte Land brachte. "Sie trommeln für ihr Leben gern; sie spielen aus Lust und Leidenschaft", sagt Kaul. "Es bleibt ihnen eigentlich auch gar nichts anderes übrig..."
gol, HANNOVER

Mehr zu der Gruppe Matimbo: www.batimbo.de


Neue Presse, 08.05.01

Kommentar zur Expo-Revival-Party

Stell dir vor, es ist Expo-Revival, und alle bekommen den großen Katzenjammer...

Die Gefahr besteht, und sie rührt aus dem Namen. Wir werden nicht erleben, dass die Expo wieder aufersteht. Dafür sieht das Ostgelände viel zu traurig aus. Ganze Pavillon-Strecken sind platt, Bauzäune und Gruben malen das Bild einer Geisterstadt. Was es an diesen Tagen gibt, ist ein tolles Programm, mit dem gefeiert wird, dass es die Expo einmal gegeben hat.

Also: Nicht klagen, dass sie gegangen. Danken, dass sie gewesen. Und dann entsteht vielleicht diese selige, friedliche und freudige Stimmung, die diese Expo wirklich einzigartig gemacht hat.
Von Stefan Gohlisch, Hannover


Neue Presse, 08.05.01

Musik aus aller Welt

Die Plaza Latina lebt noch einmal auf. Am Montag stellte Ex-Expo-Vize Norbert Bargmann (47) das Programm für die Revival-Party auf dem Ostgelände vor.

Die große NDR-2-Party am 31. Mai und am 1. Juni wird flankiert von der Wiedereröffnung der Plaza Latina an dem Jahrestag der Expo-Eröffnung und am 2. Juni. Außerdem gibt es jeweils einen Tag der offenen Tür, auf dem die Nachnutzungskonzepte der verbleibenden Pavillons vorgestellt werden.

Auf der Bühne (zwischen Deutschem und Französischem Pavillon) wird ein Wiedersehen mit alten Bekannten gefeiert, die nicht unbedingt aus Lateinamerika kommen: Da tritt Sam Tshabalala (bekannt aus der Afrikahalle) auf, Jemen lässt durch Al-Asaalah die Stimmung der arabischen Nächte wieder aufleben.

Paraguay entsendet Los Paraguayos. Mexikanisches Feuer verbreiten die Mariachi Acapulco, spanisches Aires del Sur, Flamencogruppe aus Hannover. Springmansassy aus Australien spielen wieder ihren schönen Pop, die Tiroler Lederhosengitch'n zeigen erneut, dass auch Frauen schuhplattlern können.

"Wo wir angerufen haben", so Bargmann bei der Vorstellung des Programms im Jemenitischen Pavillon, "hieß es: Mensch, eine tolle Idee." Das gilt auch für Sponsoren, die größtenteils das Spektakel finanzieren.

Im Gegensatz zu den Konzerten mit den Scorpions (31. Mai) und den Söhnen Mannheims (1. Juni) auf der Expo-Plaza, die jeweils zehn Mark Eintritt kosten, soll das Spektakel nebenan kostenlos sein. Es werden noch weitere Geldgeber gesucht: Dann soll das Programm ausgeweitet werden.
Von Stefan Gohlisch, HANNOVER


Neue Presse, 08.05.01

So wird die Expo nachgenutzt

Beim Expo-Revival am 1. und 2. Juni können sich die Besucher informieren, was aus den verbliebenen Pavillons wird. Die Pläne sind weit fortgeschritten.

"Das Expo-Revival steht auf drei Beinen", sagte Norbert Bargmann (47). Der ehemalige Expo-Vize und jetzige Vorsitzende des Vereins Global Partnership zählt auf: Es gibt die NDR_2-Konzerte auf der Expo-Plaza am 31. Mai und 1. Juni, die Wiedereröffnung der Plaza Latina und Tage der offenen Tür am 1. und 2. Juni. An ihnen soll gezeigt werden, was aus den Pavillons auf dem Ostgelände wird.

Das gesamte Westgelände ist plangemäß bereits Messeparkplätzen gewichen. Auch auf dem ehemaligen Pavillongelände Ost sind viele der fantasievollen Nationendarstellungen verschwunden, der Italienische Pavillon wird gerade abgebaut.

Die verbliebenen Pavillons sind mehrheitlich verplant:
In der Postbox werden bald wieder Briefmarken verkauft. Das Gebäude gehört nun allerdings der Sportartikelfirma Decathlon, die den Französischen Pavillon gegenüber bezieht. Eröffnung ist am 7. Juni. Für den Sommer ist auf dem Areal zwischen den Gebäuden und dem des Open-Air-Kinos Gastronomie samt Biergarten geplant.

Auf dem Gelände der Pavillons Äthiopiens und Jordaniens entsteht ein Bürogebäude. Dort sollen sich Unternehmen aus der IT-Branche ansiedeln. Der Norwegische Pavillon bleibt in der Hand des Landes, das hier Konferenzen abhalten möchte. Der Wasserfall geht zur Nachnutzung in die Heimat zurück. Auch die Türkei hat sich ihren Beitrag gesichert: Das Tourismus-Ministerium errichtet ein Handels- und Kulturzentrum.

Ein Kulturzentrum entsteht auch im Polnischen Pavillon, allerdings ein asiatisches. "9 Drachen Park" heißt das Projekt für zehn Nationen unter einem Dach. Im Tschechischen Pavillon siedelt sich die Firma Mathey an, Marktführer für Haarfärbemittel. Nebenan, im Bau Chinas, entsteht ein Zentrum für traditionelle Medizin.

Selbst für den außergewöhnlichen Pavillon der Niederlande mit seinen gestapelten Landschaften gibt es Interessenten. "Wir haben eine Chance von 50 plus eins, dass hier ein Zentrum für regenerative Energien einzieht", sagte am Montag Wolfgang Schatz (46), Justiziar von Expo-Grund. Die Nachnutzung des Belgischen Pavillons als Heim für die hannoversche Plattenfirma Peppermint Park hält er zu "95 Prozent" für gesichert: "Die Verträge sind unterschriftsreif."

Lettland, so der Justiziar, werde in dieser Woche verkauft, Ungarn am 15. Mai vergeben. Es gebe jeweils mehrere Interessenten. Im spanischen Bau möchte die Firma Wellington aus Hongkong ein Design-Center errichten, im dänischen sollen Präsentationsräume für Modedesign und ein kleines Ladenlokal der Best Company entstehen.

In den Wal, den Pavillon der Hoffnung des CVJM, kommt voraussichtlich das Hilfswerk World Vision und der Verein christlicher Jugendheime. Auf dem Gelände der Vereinigten Arabischen Emirate plant eine Versicherung, ein Schulungszentrum zu errichten.

Die Feiern zum Jahrestag der Expo-Eröffnung beginnen am 31. Mai um elf Uhr mit der Einweihung des Platzes der Weltausstellung in der City.

Am Abend dieses Tages spielen auf der Expo-Plaza die Scorpions, am 1. Juni die Söhne Mannheims. Einlass ist ab 16 Uhr, Beginn um 18 Uhr. Karten kosten zehn Mark.
VON STEFAN GOHLISCH, HANNOVER


Neue Presse, 08.05.01

Kultur: Masala - Veranstaltungen an acht Orten

Auf dem Welt-Beat-Festival vom 9. bis zum 24. Juni in Hannover soll die Atmosphäre der Weltausstellung wieder aufleben.

"Künstler aus Afrika, Asien und Süd-Amerika treffen in einer weltoffenen Landeshauptstadt auf ein musikbegeistertes Publikum", sagten die Festival-Organisatoren Christioph Sure und Gerd Kespohl am Dienstag in Hannover. Hugh Masekela, Natasha Atlas, Ladysmith Black Mambazo und viele weitere Stars der Weltmusik garantierten ein abwechslungsreiches und niveauvolles Programm.

Niedersachsens Kulturminister Thomas Oppermann (SPD) betonte in einem Grußwort den "generationsübergreifenden und völkerverbindenden Charakter" des Festivals. Erstmals unterstützt auch die Stadt Hannover das renommierte Festival der Kulturen.

Einzelne Veranstaltungen des Masala-Festival werden in diesem Jahr an insgesamt acht verschiedenen Orten angeboten - darunter der Hermannshof in Völksen. Auch das Gartentheater Herrenhausen, der Innenhof des Landesmuseums, das Aegi-Theater und der Ballhof-Platz werden Spielstätten sein.

Neben Weltmarkt und Filmvorführungen sind die bunte Kinderkarawane und die beliebten Dance Nights weitere Attraktionen.
onl, Hannover


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